Karl Köppel, 7. Dan

Bundeslehrgang in Kaltenkirchen mit Karl Köppel

Wer nach den Weihnachtstagen und dem Jahreswechsel einen guten Grund brauchte, um wieder an einem Aikidolehrgang teilzunehmen, dem boten die Kaltenkirchener gleich drei Gründe, sich auf den Weg zu machen: Bundeslehrgang mit Karl Köppel, traditioneller Neujahrslehrgang und Vereinsjubiläum zugleich standen an und so machten sich über 100 Aikidoka auf den Weg in die großzügige Halle in Kaltenkirchen und ließen sich auch von dem übers Land zwischen den Meeren hinweg fegenden Orkan nicht aufhalten.

Karl Köppel befasste sich mit den Bewegungsverwandtschaften und zeigte auf, dass Abfolgen von Techniken, die zunächst fernliegend erscheinen, bei entsprechendem Verhalten des Uke sich wie von selbst aneinander fügen oder einander ersetzen können.

Es ging vom Kaiten Nage Uchi über zum Koshi Nage. Der Kote Mawashi ließ sich anwenden und durch einen Ude Garami ersetzen, wenn er misslang. Interessant war zudem die Bewegungsverwandtschaft zwischen Shiho Nage Tenkan und einer Gokyo Nage Form. Der Uke bestimmte mit seinem Verhalten die anwendbare Technik und wurde mit Störung in dessen Intention, mit Distanzänderung und Dynamik in Bewegung gehalten und begab sich letztlich selbst in die Position, die die Anwendung der Techniken mit den aufgezeigten Bewegungsverwandtschaften ermöglichte.

Bewegungsverwandtschaft besteht in diesem Sinn nicht nur zwischen Techniken, sondern auch zwischen Uke und Nage. 10896183 791355770938663 9056787460161640943 oEntsteht zwischen den Bewegungen dieser beiden nicht eine gewisse „Verwandtschaft“, folgt keine sinnvolle Aikidotechnik. Eine bemerkenswerte Illustration ergab sich bei dem Ude Osae auf einen Shomen Uchi-Angriff. Karl Köppel zeigte, dass der Einstieg in den Ude Osae nur bis zu dem Moment möglich ist, in dem die Ausholbewegung in die Schlagbewegung des Uke übergeht. Da hierin für den Nage ein intuitiver Moment innewohnt, bevor der Sog in Druck übergeht, veranschaulichte Karl Köppel den Mechanismus mit einer einfachen Bandschlinge, die Uke und Nage jeweils mit dem Zeigefinger gehalten verband. So führte der Uke den Nage mit der ausholenden Hand an der Schlinge bis zu dem optimalen Zeitpunkt, mit dem Ude Osae einzugreifen. Karl hatte einen ganzen Beutel der Bandschlingen im Gepäck, so dass alle diesen einfachen, aber klaren Effekt nachempfinden konnten.

Freitagabend gab es im Anschluss an das Training die Feier des Vereinsjubiläums mit Trommlerprogramm, Buffet und Tanz. Bis in die Nacht wurde gefeiert und auch jene, die angaben, die Letzten gewesen zu sein, waren am Sonnabend früh wieder auf der Matte.

Am Sonnabend folgten dann noch Stab- und Messertechniken und weitere Bewegungsverwandtschaften. Der Lehrgang war in allem eine runde Sache und lohnte die Fahrt nach Kaltenkirchen. Herzlichen Dank an alle, die den Lehrgang organisierten und möglich machten.

Euer Christian Putschäw

L2ehrgangsfoto BL Kaki 2015

     
Go To Top