Mit 25 Jahren ist der Aikido Verband Hamburg sicher einer der jüngeren Sportverbände. Doch trotz der recht jungen Geschichte des AVHH ist schon viel geschehen. Es gab - wie überall - Höhen und Tiefen, doch unterm Strich, können wir mit der Entwicklung mehr als zufrieden sein. So konnten unter anderem Lehrer anderer Aikido-Verbände für gemeinsame Lehrgänge gewonnen werden.
Aikido ist eine der jüngeren japanischen Kampfkünste und kam Mitte der 1960er Jahre nach Deutschland. Langsam, aber stetig verbreitete sich diese neue Kampfkunst in Deutschland. Anfangs noch von dem Deutschen Judo Bund als Sektion betreut, gründete sich 1977 unter Rolf Brand der Deutsche Aikido Bund (DAB). Dieser unterstützte die Vereinsgründungen in Hamburg, so dass sich 1989 genügend Vereine in Hamburg etabliert hatten und ein Verband gegründet werden konnte. Als gemeinnütziger Verband
Gleich drei Jubiläen konnten gefeiert werden. Toshiro Suga gibt seinen 40. Lehrgang in Schwerin, die FDAV e.V. besteht 30 Jahre und Pierre Congard ist mit seinem Dojo seit 20 Jahren in Schwerin.
Grund genug einen 5-tägigen Lehrgang zu veranstalten. Neben den spannenden, schweißtreibenden und inspirierenden Trainingseinheiten wurde auch die Freizeit kreativ gestaltet. Bereits nach der ersten Unterrichtseinheit ging es zum Empfang durch die Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider. Sie würdigte das Engagement mit dem Aikido in Vereinen und Schulen gelehrt und so ein wertvoller Beitrag für die Gesellschaft geleistet wird.
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Mindestens einmal im Jahr kommt Kaname Ariga 5.Dan für einen Lehrgang in das ShoShin Dojo nach Hamburg. Er ist einer der engsten Schüler von Seishiro Endo vom Saku Dojo in Japan und gilt als außergewöhnlicher Aikidoka.
Dies hat mein Interesse geweckt, an seinem Lehrgang teilzunehmen. Schon vom Aufwärmen war ich sehr begeistert. Wobei es weniger um körperliche Ertüchtigung ging, als vielmehr ein Gefühl für den eigenen Körper und das eigene Zentrum zu bekommen. Krönender Abschluss war die Übung, die ich „Ariga’s Moonwalk“ genannt habe. Bei Ariga’s Moonwalk wird man von zwei Partnern an den Armen hochgehoben und bewegt sich sprunghaft über die Matte. Durch die Unterstützung der Partner wird man so leicht, dass man das Gefühl eines Mondspaziergangs bekommt.
Dass Aikido eine Kampfkunst ist, die von den Samurais kommt und nicht von Pazifisten, hat mir Pierre wieder einmal vor Augen geführt. Sein Stil ist kämpferisch, in kurzen Worten knackig, konsequent und kompromisslos. Besonders wichtig ist ihm der feste und sichere Stand, Lockerheit, optimale und auf den Punkt gebrachte Führung sowie Krafteinsatz. Ja, tatsächlich Krafteinsatz. Dies zeigte er besonders bei der Saya-no-uchi Technik Harai Tsuki gegen einen Stabangriff Jo-Tsuki. Ein minimaler Stepp, eine kurze Parade des Stabes und der Schwertknauf trifft kräftig die Brust des Angreifers, der dadurch heftig umgeworfen wird.